
Vita
Rolf Ziert wurde 1931 in Bielefeld-Brackwede geboren und lebte dort, mit Ausnahme des letzten Kriegsjahres, ununterbrochen. Der Künstler, der nach dem Krieg eine Lehre im väterlichen Malergeschäft sowie in einem Betrieb in Lahr/Schwarzwald absolvierte, sah diese Handwerkslehre mehr als Verpflichtung, denn als Berufung. So nahm er neben der Maler- und Lackierer-Fachschule auch Privatunterricht bei llse Gerth, einer aus Danzig stammenden Kunst-Malerin.
Als Familienvater mußte Rolf Ziert jedoch den Lebensunterhalt für seine Familie verdienen, im väterlichen Betrieb, den er später übernahm. Während der langen Zeit im Handwerk blieb ihm wenig Freiraum für kreative Selbstverwirklichung. Erst nach einem schweren Betriebsunfall, der zur Geschäftsaufgabe führte, begann langsam eine neue kreative Entwicklung für ihn.
Er besuchte zunächst VHS-Kurse, wo er u.a. bei den Dozenten Hellmuth Scheunemann (Porträts und figürliches Zeichnen), Ralph Fillies (Aktzeichnen), Susanne Teupe (Aktmalerei) und Markus Pollmeier (Radierungen) seine Techniken erneuerte und vervollständigte.
Er besuchte zunächst VHS-Kurse, wo er u.a. bei den Dozenten Hellmuth Scheunemann (Porträts und figürliches Zeichnen), Ralph Fillies (Aktzeichnen), Susanne Teupe (Aktmalerei) und Markus Pollmeier (Radierungen) seine Techniken erneuerte und vervollständigte.
Rolf Ziert malte in seinen Jugendjahren nahezu naturalistisch. Von diesen Arbeiten gibt es nur wenige Beispiele in dieser Internet-Werkschau. In seinem späteren, wie er ihn nannte, „vorläufigen" Stil, bezeichnete er seine Arbeiten als expressiv-realistisch. Mit diesem Stil variierte und experimentierte er zur eigenen Erprobung und aus Neugier. Für die meisten Betrachter ist seine Bildsprache leicht zugänglich. Dieses war dem Künstler wichtig, weil er mit seinen Arbeiten ein Anliegen verknüpfte. Stark beeinflusst durch traumatische Erlebnisse bei Bombenangriffen, die er im letzten Kriegsjahr in Bielefeld und in Paderborn erlebte, wollte Ziert daran erinnern, daß die Welt nicht so heil ist, wie es oberflächlich scheint und oftmals auf Bildern dargestellt wird.
Rolf verstarb am 10. November 2020 in seinem Haus, in dem er auch aufwuchs.
Ausstellungen
1979: Dom zu Osnabrück, Gemeinschaftsausstellung (GA)
1990: EA (Einzel-Ausstallung) VHS-Galerie, Ravensberger Spinnerei, Bielefeld
1991: EA Kulisse, Pavillon am Bezirksamt Brackwede, Bielefeld
1991: EA KuJZ Stieghorst, Bielefeld
1993: GA Artists Unlimited: Offene Ateliers, Bielefeld
1993: EA Brackweder Kulisse, Bielefeld
1993: GA „Flora Westfalica”, Rheda-Wiedenbrück
1994: GA Heimathaus Bielefeld-Brackwede mit Jutta Koch, Helmut Kuhlmann
1994: EA Offene Ateliers, Bielefeld
1995: ZAK, Bünde
1995: EA Offene Ateliers, Bielefeld
1995*: Kunstmeile Sennestadt, Bielefeld
1996: EA Werkstatt Bleichhäuschen, Rheda-Wiedenbrück
1996: GA „Bielefelder Industrie im Bild”, Kunstverein Bielefeld
1996: GA Offene Ateliers, Bielefeld
1997: GA Art Gallery in Meiers Mühle, Gütersloh mit Doris Häussler, Karl-Heinz Giess, Günter Frecksmeier
1997: EA Offene Ateliers, Bielefeld
1998: EA Schloss Eringerfeld, Geseke
1998: EA Offene Ateliers, Bielefeld
1998 GA Galerie Menke, Bielefeld
1998: GA Brackweder Kunstmeile, Bielefeld
1998: EA Café Parlando, Bielefeld
1999: EA Sudweyher Wassermühle, Stuhr (Niedersachsen)
1999: EA Offene Ateliers, Bielefeld
1999: GA Heinrich-Hansen-Haus der IG Medien, Lage/Lippe
2000: EA FZZ Stieghorst, Bielefeld
2000: GA Offene Ateliers, Bielefeld
2001: EA Offene Ateliers, Bielefeld
2002: GA „Leere x Vision”, div. Ausstellungsräume, Herford-Radewig, mit 39 weiteren Künstlern
2005: EA Fachwerk Bad Salzuflen
2007: EA Brackweder Kulisse, Bielefeld
2008: GA Jugend-Gästehaus im Rahmen der Offenen Ateliers, Bielefeld
Mitgliedschaften/Memberships
Künstler*innengruppe Glashaus
Künstler*innenverein Offene Ateliers Bielefeld
Alle Angaben ohne Gewähr
Vita (English Text)
Rolf Ziert was born in 1931 in Bielefeld-Brackwede and lived here, with the exception of the last year of the war, uninterruptedly. The artist, who completed an apprenticeship in the paternal painting business after the war, saw this craft apprenticeship more as an obligation than as a vocation. So, in addition to the painter's school, he also took private lessons from the painter, Else Gerth, from Danzig.
As a family man Rolf Ziert, however, had to earn a living for his family in his father's company, which he later took over. During the long time in the craft he had little free space for creative self-realization. Only after a serious industrial accident, which led to the business task, slowly began a new creative development for him. He first attended courses at Bielefeld Community College VHS , where he was ao with the lecturers Hellmuth Scheunemann (portraits and figurative drawing), Ralph Fillies (nude drawing), Susanne Teupe (nude) and Markus Pollmeier (etchings) renewed and completed his techniques.
In his youth Rolf Ziert painted almost naturalistic. Of these works, there are only a few examples in this presentation. In what he later called "provisional" style, in the later years he called his works expressive-realistic, which he used to vary and experiment with his own experimentation and curiosity, making his imagery easily accessible to most viewers. He was deeply influenced by the terrible experiences of the bombings he in Bielefeld and Paderborn during the last year of Worldwar II, reminding that the world is not as healed as it seems superficially and often shown on pictures.
Rolf died on November 10th 2020 in his house, where he lived since his childhood.
Member "Offene Ateliers Bielefeld e.V." (Open Studios Club Bielefeld)
Atelier-Impressionen
Studio Impressions
Studio Impressions








Ein „Alter Wilder”
Zierts ausdrucksstarke Arbeiten im neo-expressiven Stil stellten immer wieder den Menschen in den Mittelpunkt. Seine Bilder bestechen durch einen kraftvollen Pinselstrich und ausdrucksstarken Farbauftrag. So entstanden beeindruckende Porträts, Figuren, Akte und Karikaturen.
So beschrieb ein Kritiker seine Arbeiten: „Rolf Ziert schaut mit Neugier in die Gesichter der Menschen. Die so entstehenden Porträts haben etwas Entlarvendes, sind ungeschminkt. Sie sind expressiv realistisch. Wenn Rolf Ziert aktuelle Ereignisse so tief berühren, setzt er sich mit Themen der Zeit intensiv gedanklich und malerisch auseinander. Wenn er es für nötig hält, bringt er es plakativ und satirisch auf den Punkt, mit fein eingestreuter Ironie karikierend. Immer steht der Mensch im Mittelpunk seines Sujets."
An "old wild man"
Ziert's expressive works in the neo-expressive style always put people at the center. His paintings impress with a powerful brushstroke and expressive color application. This created impressive portraits, figures, nudes and caricatures.This is how a critic described his work: "Rolf Ziert looks with curiosity into the faces of people. The resulting portraits have something revealing, are unvarnished. They are expressively realistic. When Rolf Ziert touches on current events so deeply, he deals with topics of the time intensively mentally and painterly. If he thinks it necessary, he puts it succinctly, satirically to the point, caricatured with fine irony. Man always stands in the center of his subject.